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Wandertag - von Alojera nach Valle Gran Rey

Wir kamen schwer aus dem Bett, und ich war dann irgendwie genervt. Schließlich folgte ich Heike zum Fischrestaurant, und auf Nachfrage nach frischem Fisch bestellten wir Zackenbarsch für 2 Personen. Es kam ein Riesen-Vieh und wir hatten echt zu kämpfen. Kostete auch eine Menge, 40 Euro mit Wein und Wasser.

16 Uhr, wussten wir, fuhr der äußerst seltene Bus. Nachdem wir uns ausgeruht hatten, liefen wir eine halbe Stunde vorher los zum Busbahnhof. So weit zu laufen wäre nicht nötig gewesen - der Bus drehte noch eine Runde durchs Dorf, es war nur nicht so recht zu erkennen gewesen, wo eine weitere Bushaltestelle gewesen wäre.

... Ausblick zum Berg

Jedenfalls fuhren wir das wirklich beeindruckende Tal des großen Königs hoch bis Alojera. So wie wir aus dem Bus fielen, fielen wir in eine Kneipe, in der Live-Musik spielte - die ganze Gegend feiert da so etwas wie eine Schutzheilige. Die Musik war herrlich froh und wühlte sich auf engstem Raum durch die Zuhörer, die beherzt mitsangen. Ein Mini-Schlagzeug, mehrere Gitarren und Bass, Akkordeon und einige Sänger und Sängerinnen.


Wir zogen zur nächsten Pause weiter und hoch zum Kirchplatz, wo auch ein Alleinunterhalter stand und das Volk so richtig tanzte.


Die Straße entlang und über den Kirchplatz spannen sich die bunten Wimpelketten.


Die kleinen Kirchen auf der Insel haben meist einen großen Vorplatz, der bei den Fiestas zum Tanzen hergerichtet und von Freßbuden gesäumt ist. Die Musik schallt durch die weit geöffnete Kirchentür hin zur Heiligenstatuette, damit die auch was davon hat. Also nichts mit Ruhe und Beschaulichkeit - hier steppt der Bär.

Der Altar ist herrlich geschmückt - hier mit Obst und Gemüse. Am Tag nach der Fiesta findet ein Umzug statt, bei dem die Heiligenfigur unter Gesängen und Tänzen durchs Dorf getragen wird.

Kinderplanschbecken direkt neben der Kirche - und eine wilde Schießerei, der auch die Erwachsenen nicht entkommen.

Alojera - schöne kleine Häuschen und etwas Landwirtschaft.

Hier haben sich auf einem alten Dach krakelige Pflanzen eingenistet - im Sommer haben die dann kaum noch Blätter.

... seltenes Grün.

Ein Stück weit schauten wir uns noch im Dorf um, und starteten dann den Wanderweg Richtung Valle Gran Rey. 3 Stunden höchstens hatte ich veranschlagt - letztlich wurden es 4 Stunden. Wie gehofft war es aber eine sehr schöne Wanderung mit atemberaubenden Ausblicken und einer kargen, aber schönen Natur.

Im rechten Bild ist eins der Wasserreservoire zu sehen - über den Winter wird hier Regenwasser angesammelt, das im Sommer für die Landwirtschaft genutzt wird. Im Sommer regnet es fast nie, und Trinkwasser wird aus fossilem Tiefenwasser gezapft.

Kakteen und Agaven sind hier eingewandert - und blühen überall ziemlich imposant. Rechts ein Blick Richtung Valle Gran Rey.



Hier hat der Regen interessante Formen aus einer Vulkanaschen-Schicht gewaschen - und dahinter lauert der Absturz in ein tiefes Tal.



Die Berge sind oft schwarz und kahl und haben etwas von Bergbauhalden (so wie ich es aus Deutschland kenne). In den Tälern gibt es nur dank Bewässerung etwas Grün. Das Ganze hat aber trotzdem einen urwüchsigen Charme - es ist nicht etwa schrecklich und öde, sondern man staunt über die Pflanzen, die sich trotzdem irgendwie halten, und genießt die Ausblicke in die tiefen Täler, und findet interessante geologische Bildungen.

Hier haben sich Flechten am dürren Geäst festgesetzt - die leben vom Nebel.


Wovon diese Ziegen leben, war kaum vorstellbar. Nur Staub und Steine, und die Sonne brennt.

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Immer wieder Agaven in zum Teil monströser Größe, große Disteln und Dickblattgewächse.

Oben auch von Ferne die Straße, auf der der Bus sich aus Valle Gran Rey hochgeschraubt hatte.



Die vier Bilder oben sind ein Schwenk um 180 Grad. Vielleicht finde ich noch Zeit, ein Panoramabild draus zu basteln.


Die krakeligen Gewächse versehen die Landschaft mit einer fast unwirklichen Stimmung.

... es gibt auch Kiefern.


Viel Geröll, hier und da ziehen sich Mauern aus freigewaschenem härterem Gestein durch den Vulkanaschenboden, und in die Trockenheit krallen sich ein paar wirklich wiederstandsfähige Pflanzen.




Am Gipfel - der Berg stürzt steil zum Meer hin ab, und Wolkenfetzen wabern an den Hängen herum.

Die Terrassen beweisen: hier wurde auch schon Landwirtschaft betrieben. Das ist regelrecht verrückt - hier oben auf dem Plateau, in einer Geröllwüste. Was da wohl gewachsen ist?

So etwas dürfte jedenfalls nicht auf dem Speiseplan gestanden haben - zu viele Dornen.


Manches erschien uns seltsam - verfallene Häuser und Mauerreste, und ein Steinkreis.



Sieht ganz nach Ufo-Landeplatz aus.

... Gecko-Wegzeichen

Der Abstieg war für die erste Wanderung zu hart - wir quälten uns und hatten zu tun, dass wir bis Sonnenuntergang wieder zurück waren. Da wir erst spät los gelaufen waren, war die Sonnenhitze kaum ein Problem, und später beim Abstieg spendete der Berg Schatten. Herrliche Ausblicke auf Valle Gran Rey versöhnten etwas mit der Quälerei. 21:30 Uhr waren wir zurück und fix und fertig.







Meine gps-Technik verhält sich sperrig. Nachdem ich alles halbwegs am Laufen hatte, war auf dem Berg dann die Batterie leer. Irgendwann werde ich hoffentlich durchsehen, was geht.

... für Google Earth hier noch die .kmz-Datei zum herunterladen.
Etwas unvollständiger Weg, aber die Bilder sind teils noch an die richtige Position gerückt.

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