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Stockholm - die Prinzessin heiratet,
mit schockierenden Details (!),
und wir sehen auf der Rückfahrt Elche

Der große Tag der Hochzeit der schwedischen Prinzessin mit ihrem ehemaligen Fitness-Trainer. So eine Schnulze - aber eine gute Gelegenheit, bei einem richtig großen Event dabei zu sein.


... Die Idylle vorm großen Massenauflauf.

Unser Plan war strategisch darauf ausgerichtet, ohne viel Stress zu übernachten und staufrei in die Stadt zu kommen. Ich hatte keine Ahnung, wie kompliziert das werden würde und deshalb vorgebaut. Die Überlegung, 60 km von Stockholm entfernt auf dem Zeltplatz bei Trosa sei eventuell noch Platz und wenig Stress, traf voll zu. Von da aus starteten wir gegen Mittag, die Fahrräder oben aufs Auto geschnallt, und fuhren bis zu einem als "Park-and-ride"-Parkplatz ausgewiesenen Gelände, am Messegelände von Stockholm. Dass wir dort ca. 9 Euro für das Tagesticket zahlen mussten, war akzeptabel.

Ich war erstaunt, dass dort kaum Autos standen und zweifelte etwas an den Schweden, die die Stadt offenbar doch noch nicht vollends geflutet hatten. Seltsame Autos mit muselmanisch anmutenden Gestalten drehten dort ihre Runden, erst dachte ich an Security weil die so langsam fuhren, dann an das Gegenteil von Security, und dann machte es wegen der ständig ausgehenden Karren den Eindruck von Fahrübungsstunden. Wir beobachteten das noch eine ganze Weile, und waren uns schließlich sicher, dass es nur letzteres sein konnte - aber vielleicht auch nur geschickte Tarnung?

Jedenfalls trauten wir uns, das Auto stehen zu lassen und fuhren mit dem Rad noch ca. eine Stunde bis ins Stadtzentrum.

Ehe wir uns dort orientiert hatten, verging eine weitere Weile. Über die Kanäle innerhalb der Stadt führen einige Brücken, und mit dem Fahrrad war ich einfach unsicher, wo man da rüber kann. Wir fanden das aber, nur die Zeit ging ins Land.

Nachdem wir uns bis zur Altstadt durchgekämpft hatten, blieben wir eine Weile an einer Kreuzung hängen, wo eine Rockband aufm Boot mit viel Power und Piratenfahne Runden zog, dann kamen wir auch in der Nähe der Kirche vorbei, wo das Hochzeitspaar gerade getraut wurde.



Die Polizei war allerorten in wahren Massen aufgefahren - aber nichts zu spüren von Nervosität, nur freundliche Gesichter.

Am Bahnhof gelang es mir dann, eine Karte der Innenstadt zu bekommen. Jetzt nagte der Hunger an uns, und wir machten es uns in einem Pizza-Hut-Restaurant bequem. Es war schon ziemlich spät, und ich wurde nervös wegen der Paradefahrt des Hochzeitspaares, die ich nicht verpassen wollte. Schließlich kamen wir dann beim Kulturpalast zum Stehen. Massen über Massen. Als es so weit war, filmte ich über die Köpfe weg, so dass Heike auch etwas sehen konnte - Reiterkolonnen und schließlich die Kutsche mit dem Brautpaar, wie im Bilderbuch, mit Blaskapelle am Straßenrand. Es war beeindruckend.

Nachdem der Zug vorbei war und immer und immer weiter die Armee hinterhermarschierte, war wieder guter Rat teuer - als Nächstes sollten die beiden mit dem Boot eine Runde fahren. Nur da hin war der Weg versperrt durch den ganzen Tross, der sich immer weiter vorbeiwälzte.

Wir liefen dann Richtung Opernhaus und Schloss, ließen die Fahrräder in der Nähe des Opernhauses stehen und schauten uns weiter um, zu Fuß, durch die Massen. Am Opernhaus war eine riesige Leinwand aufgestellt, auf der die ganze Zeremonie live übertragen wurde. Wir sahen eine Weile dem Boot zu, und versuchten dann, weiter Richtung Schloss zu kommen. Irgendwann war dann kein Durchkommen mehr – es waren unglaubliche Massen auf den Straßen, Plätzen und Brücken. Wir suchten eine Position in der Nähe einer etwas kleineren Übertragungsleinwand und sahen ein wenig fern.

Reiter am Opernhaus


Alle Brücken sind besetzt, wir kommen nicht näher ans Boot - haben aber einen prima Blick auf die Leinwände und aufs Schloss.

Als das Boot anlandete, konnten wir von sehr ferne auch wirklich das Brautpaar sehen, wie sie ins Schloss liefen, und es war interessant, das gleichzeitig live vor uns in weiter Ferne und neben uns auf der Videoleinwand zu verfolgen.

Wir hatten keine Ahnung über den Ablauf, und dachten schon, als die beiden im Schloss verschwanden, das wäre es nun gewesen. Nach einer Weile allerdings kamen sie an der zu uns gelegenen Seite des Schlosses wieder heraus und winkten noch einmal dem Volke zu, und wieder konnte ich das Ganze schön aus der Ferne und am Bildschirm verfolgen - das war recht unterhaltsam.


Das Schloss - und ich konnte dank Teleobjektiv auch etwas näher heranzoomen, so dass von Hochzeitspaar und dem ganzen Adelspulk etwas zu sehen ist.


... hier paparazzimäßige Vergrößerungen des Geschehens.

Auf der Leinwand waren ganz ähnliche Bilder zu sehen, aber eben auch eine schöne Draufsicht im Bild rechts - ich stehe da deutlich sichtbar in der unteren linken Ecke, der mit der beigen Mütze und dem Fotoapparat ;-)

Und jetzt kommt der Hammer:
Ich dokumentiere hiermit einen Angriff von Riesenmöwen auf das Hochzeitspaar, der in den Medien völlig untergegangen ist:

Hier pirscht sich eine Riesenmöwe im Schutze der Mauer ans Schloss heran, währenddessen die Polizeischutztruppe ahnungslos zu den tobenden Massen auf der anderen Seite starrt.

Deutlich sichtbar setzt die Riesenmöwe zu einem Angriff Richtung der adeligen Gäste und des Balkons mit dem Hochzeitspaar an!

Hoch über den Köpfen des Hochzeitspaares eine Killermöwe kurz vorm tödlichen Sturzflug auf die fröhlich winkende Prinzessin!

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Ich konnte dann einfach nicht mehr hinsehen - das Ganze hat mich dermaßen mitgenommen - und so habe ich leider nicht mehr dokumentieren können, wie das Ganze ausging. Offenbar ist das Hochzeitspaar entkommen, und die Sache wurde irgendwie vertuscht, um die Weltöffentlichkeit nicht zu beunruhigen. Aber die Wahrheit muss raus!
Ich hoffe mal, ich bekomme dadurch nicht zu viele Schwierigkeiten...

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Heike posiert vor den immer noch seltsam locker und unbeteiligt wirkenden Polizisten - nach dem Schock vielleicht eine Schutzreaktion?

Heikes Gesichtsausdruck sagt alles - die merkens einfach nicht !

Wir schauten uns ein wenig in der Nähe um und fanden auch eine Bühne, auf der Livemusik gemacht wurde - na ja, nicht ganz mein Fall. Wir versicherten uns dann erst einmal, dass unsere Fahrräder noch da waren, und versuchten, durch die sich langsam verteilenden Massen hindurchzukommen und das Terrain weiter zu erkunden - in die Nähe des Schlosses.



Der Rollrasen war interessant - ein Teil der Straße vom Wasser hin zum Schloss war schon wieder freigerollt, und da lagen nun dicke Rollen Rasen wie Schnörkel in der Landschaft.

Neben dem riesigen Gebäude war eine Gruppe Polizisten dabei, herumzulümmeln und einen Imbiss zu nehmen, wie auch eine ganze Schaar Möwen, die im Müll der großen Menschenwalze herumzeterte. Schöne Motive für einige Fotografen, die nach all dem Pomp offenbar auch nach eher entspannt-humorvollen Motiven suchten.




Wir schlenderten noch ein wenig bei untergehender Sonne durch die Altstadt, Heike kaufte einer netten älteren Dame ein Gemälde ab - die stammte aus München, lebt jetzt dort in Schweden im Sommer, im Winter im Süden - ja, und irgendwann hatten wir auch Hunger und fanden eine kleine Dönerbude, wo Weltmeisterschafts-Fußballfernsehen lief und der Besitzer ganz nett war.Die Rückfahrt lief weit reibungsloser als die Hinfahrt - ich orientierte mich, mittels Navi, trotz Dunkelheit prächtig an der Route vom Vormittag, und fand schnell noch günstigere Wege. So um ein Uhr herum waberte in den Parks schon der Nebel. Das Auto stand schließlich noch unversehrt da, und so gegen 1:30 Uhr starteten wir zur Rückfahrt. Unterwegs von der Autobahn aus, in einigen Wiesen, sahen wir nun sogar noch Elche, die sich in Nebel und Dämmerlicht aus dem Wald heraustrauten. Kurz vor Trosa blieb ich in einer Seitenstraße stehen, um einen Elch zu beobachten, der dort im Feld stand. Anfangs horchte er noch ganz angestrengt in Richtung unseres Autos, aber schließlich fraß er weiter ungestört im Feld herum. Meine Videokamera versagte den Dienst, weil ich auf eine Taste geraten war, die alles auf Karte statt auf Band speichern wollte - ich bekam es einfach nicht heraus, wo ich hätte drücken müssen. Aber egal - der Elch war da draußen und es war ein schöner Augenblick, wenn auch sauspät, und müde...

Auch am Abend liefen die Videoleinwände weiter und zeigten die schönsten Szenen des Tages - natürlich nicht den Killermöwen-Überfall.

... ich glaube, die sind nicht echt ...

... die aber schon ...

... und hier ein ganz Echter - und er versucht wirklich gekonnt ahnungslos zu gucken, als wäre nichts geschehen ...



Und ich habe mich dann doch der Gefahr ausgesetzt und mich auf diesen ominösen Balkon begeben, um einfach noch einmal einen guten Eindruck zu schinden.

Gegen Mitternacht startete dann vorm Opernhaus eine Techno-Party - ich glaube, das Hochzeitspaar im Schloss konnte kein Auge zumachen.

... langsam verschwimmt alles vor meinen Augen - es wird Zeit, nach Hause zu fahren.

Die Rückfahrt lief weit reibungsloser als die Hinfahrt - ich orientierte mich, mittels Navi, trotz Dunkelheit prächtig an der Fahrad-Route vom Vormittag, und fand schnell noch günstigere Wege. So um ein Uhr herum waberte in den Parks schon der Nebel.

Das Auto stand schließlich noch unversehrt da, und so gegen 1:30 Uhr starteten wir zur Rückfahrt.

Unterwegs, von der Autobahn aus, in einigen Wiesen, sahen wir nun sogar noch Elche, die sich in Nebel und Dämmerlicht aus dem Wald heraustrauten.

Kurz vor Trosa blieb ich in einer Seitenstraße stehen, um einen Elch zu beobachten, der dort im Feld stand. Anfangs horchte er noch ganz angestrengt in Richtung unseres Autos, aber schließlich fraß er weiter ungestört im Feld herum.

Meine Videokamera versagte den Dienst, weil ich auf eine Taste geraten war, die alles auf Karte statt auf Band speichern wollte - ich bekam es einfach nicht heraus, wo ich hätte drücken müssen - Licht machen im Auto wollte ich ja nun auch nicht - und so fingerte ich sinnlos in irgendwelchen Menüs herum.

Aber egal - der Elch war da draußen und es war ein schöner Augenblick, wenn auch sauspät, und müde...

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