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Rundwanderung Garajonay - El Cedro

Nach der langen Nacht schliefen wir natürlich lange aus und kamen so erst um 14 Uhr los zur geplanten Wanderung. Um 15 Uhr waren wir am Garajonay, dem höchten Berg der Insel, um den sich eine traurige Story von zwei Liebenden rankt, die sich schließlich gegenseitig mit dem Speer durchbohrten, weil sie nicht zusammen sein durften. Jedenfalls starteten wir dort in der Nähe eine Runde, die ich schon in Zwickau herausgesucht hatte - erst parallel zur Straße an den Roques vorbei und dann hin nach El Cedro ins Tal und zurück durchs Tal durch den Wald hin zum Garajonay. Das Ganze war wieder auf meinem Handheld als Route abgespeichert, aber die Technik bockte ganz entsetzlich und war nur teilweise verwendbar.

Die Wanderstrecke jedenfalls war wunderschön, und man musste nur aufpassen, dass man von der Straße weg die Pfade entdeckte, die durchs Gebüsch und durch herrlichen Wald schlängelten - anstrengend aber eben sehr, sehr schön - nicht nur die Aussichten sondern auch die vielfältige sich ständig ändernde Natur. Geplant hatte ich so um die 3 bis 4 Stunden für die Strecke, aber letztlich wurden es 5 ein halb Stunden und wir kamen wieder an die Grenze der Dämmerung, was eine gewisse Hektik aufs Ende hin auslöst und zur Plackerei ausartet. Trotzdem. Eine grandiose Wanderung. Um 20:30 Uhr waren wir dann wieder am Auto angelangt, und 21:30 Uhr zurück in Valle Gran Rey.


Vom Parkplatz aus führte ein breiter Weg Richtung Garajonai. Am Wegrand standen auch immer wieder "Löwenzahnbäume" - mehrjährige verholzte Verwandte des aus unseren Breiten bekannten Löwenzahns. So wie bei dieser Pflanze ist es oft in La Gomera - was bei uns ein einjähriges Kraut ist, wächst hier über Jahre und wird viel größer. Ähnlich ist es mit der Baumheide, und statt Lorbeerbüschen gibt es hier ganze Wälder mit riesigen Bäumen.

Im linken Bild sieht man von ferne schon die Roques. Niedriges Buschwerk spendet kaum einmal Schatten, aber die herrliche Sicht und der kühle Wind lässt einen ganz gut vorwärts kommen.

Dann wieder taucht man ein ins Gehölz.

Hier wieder der Blick auf den Tide - diesmal etwas mehr im Dunst.


... ein 180-Grad-Blick ins Tal, und dann wieder der bekannte Roque, von ferne.


... Trampelpfade durch den Urwald

... und wieder die aufsitzenden Pflanzen, hier sogar mal am Blühen.

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So ging es immer weiter - mit schönen Ausblicken, dann wieder durchs Gestrüpp auf schönen kleinen Pfaden. Rechts hab ich mal eine Eidechse erwischt.

Die Vegetation wechselt alle paar Meter - hier eine kurze Strecke, die völlig von Efeu überwuchert war.


Richtung El Cedro führt von der Hauptstraße ab eine ganz eigenwillig gepflasterte Straße - große Steinplatten in Beton, und das über eine ziemlich lange Strecke bergab ins Tal.

Hier wuchsen an den Wänden auch kopfgroße Rosetten-Gewächse.

Bei El Cedro gibt es eine kleine Kirche mitten im Wald, natürlich auch hier mit großem Vorplatz.

Ganz witzig - hier kommt das Wasser direkt aus dem Baum.



Wir waren spät dran, und hielten uns nicht lange bei El Cedro auf, sondern stiegen so schnell wie möglich wieder auf zum Garajonai. Es ging immer das Tal entlang nach oben - immer mal wieder an einem richtigen Bach entlang, mit richtigem Wasser. Man glaubt es kaum.

... für Google Earth hier die .kmz-Datei zum herunterladen.
Die vollständige Runde mit den ganzen schönen Bildern.

Später, zum Abendessen, kauften wir uns dann eine Pizza, und während wir aßen, wunderten wir uns schon über die seltsamen Laute, die vom Hafen her schallten und mit ihrem Grunzen und Quiecken an Schweine erinnerten. Schweine aus der "Schweinebucht", dem Strand, wo die Hippies in Höhlen hausen? Wir scherzten, und überlegten, was für seltsame Tiere da im Hafenbecken herumschwimmen mochten. Dann machten wir uns auf die Pirsch und liefen ein Stück die Straße zu den Felsen hin. Und wirklich - da stand ein Transporter, aus dem es lauthals grunzte. Also wirklich Schweine. Meine Güte - wir hätten das nicht für möglich gehalten.

Später spazierten wir noch eine Weile am Hafen herum und trafen dort zwei Bekannte von der Biologen-Wanderung neulich.

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